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Veranstaltungshinweis: Die Peter Kreuder Story, 18.01.2019, Silbersaal im Deutschen Theater

Die Peter Kreuder Story – Seine Münchner Zeit

„Sag´ zum Abschied leise „Servus“

“Der letzte Tag meines Lebens soll sehr schön gewesen sein“ – mit diesem Satz begann Peter Kreuder in den frühen 70er-Jahren seine Autobiographie.
Es ist schwer vorstellbar, dass der letzte Blick zurück auf ein Leben wie seines nicht schön gewesen ist. Als wohl berühmtester deutscher Komponist der Moderne dürfte ihm Tristesse fremd gewesen sein. Er wusste sicher auch: Dieses Lebenswerk ist für die Ewigkeit. 2019 wäre Peter Kreuder 114 Jahre alt geworden.
Eine musikalische Reise zum „König der Evergreens“
Nun ist sein Erbe und die Liebe zum Jazz in einem ganz besonderen Rahmen zu erleben. Anlässlich ihres 80. Geburtstags wird Peter Kreuders Witwe Ingrid Kreuder-Coryell aus Michigan / USA nach München reisen, um ihren runden Geburtstag mit den Besuchern der Peter Kreuder Story zu feiern. Der Abend wird eine Hommage voller Musik, Bilder, Geschichten und Anekdoten über den außergewöhnlichen Künstler Peter Kreuder, die von dem Schauspieler Andreas Michael Roth charmant und witzig erzählt werden.

Jazz-Trio mit Sänger

Wie wunderbar ist es, dass dieser Abend in Peter Kreuders Lieblingsbesetzung, einem Jazztrio mit Sänger, im Silbersaal des Deutschen Theaters stattfindet. Man könnte fast sagen, das Deutsche Theater und der Silbersaal waren damals Peter Kreuders Wohnzimmer.
Hören Sie an diesem Abend ausgewählte Evergreens und Kreuders Hits wie „Ich brauche keine Millionen“, „In einer Nacht voller Seligkeit“ oder „Zwischen Heute und Morgen“ – ein Titel, der unter anderem auch von Hildegard Knef und Milva für ein Millionenpublikum interpretiert wurde.
Peter John Farrowski, begleitet von Dr. Peter Wegele am Flügel und dem Munich Jazz Trio legten bei ihren Arrangements der Songs größten Wert darauf, das musikalische Herzblut Peter Kreuders auch im 21. Jahrhundert wieder zum Leben zu erwecken. Als Gast wird der Trompeter Helly Kumpusch den Abend bereichern

Peter Kreuder – Deutschlands musikalische Legende

1922 setzte Kreuder, noch nicht einmal volljährig, zum ersten Mal seinen Fuß in den Silbersaal des Deutschen Theaters Münchens, trat dort als Pianist auf. Viele Erinnerungen, wie sein Erfolg als Kapellmeister des Hauses und rauschende Ballnächte im Deutschen Theater, kamen in den folgenden Jahrzehnten dazu.
Der „König der Evergreens“ wurde 1905 in Aachen geboren und wuchs genau in jene Zeit hinein, in der in Deutschland echtes Showbusiness aufblühte. Er prägte diese Epoche entscheidend mit.
Peter Kreuder schrieb unter anderem Musik zu 188 Filmen und elf Musicals, darunter „Lola Montez“, das im August 2003 zur Uraufführung im Deutschen Theater München kam; Musik, die so genial und eingängig war, dass man einfach nicht um sie herumkam. Auch die Titelmelodie der Muppet Show stammte aus Kreuders Feder!
Zarah Leander und Johannes Heesters verloren ihr Herz an den berühmten “Peter Kreuder-Anschlag” des Klavierkünstlers, mit Josephine Baker war er auf Welttournee.
Zu Kreuders bekanntesten Hits zählt unter anderem: Sag’ beim Abschied leise „Servus“. Peter Kreuder starb 1981 in Salzburg.
Die Peter Kreuder Story wurde von dem Kreativteam Farrowski/Roth/Wegele geschrieben und entwickelt

Peter John Farrowski (Gesang, Autor)

Er studierte Oboe und Gesang an der Hochschule für Musik in München und trat seine erste Stelle am Mozarteum Salzburg an. Peter John Farrowski arbeitet mit großen Orchestern unter Sergiu Celibidache und Leonard Bernstein im klassischen Bereich genauso wie mit Sting, Gianna Nannini oder Helen Schneider im Popbusiness. Nach längeren Auslandsaufenthalten war er 13 Jahre am Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Er hat seine eigene Produktionsfirma Showstoppers Production und unterrichtet in München und St. Gallen/CH Gesang. 2018 hatte er zusammen mit Andreas Michael Roth Premiere mit dem verrückt musikalischen Mundart Musical „Dinner with Gershwin oder doch nur Palatschinken im Dreivierteltakt!“ in München sowie auch in der Schweiz. Mehr Infos über weitere Eigenproduktionen finden man auf www.showstoppersproduction.de

Andreas Michael Roth (Erzähler, Autor)

Der Schweizer Schauspieler ist ein Mann für viele Fälle, so nannten ihn einige Kritiker. Ob als Dr. Otto Siedler im „Weissen Rössl“, als Butler Jacob bei „La Cage aux Folles“ oder in den Klassikern „Der zerbrochene Krug“ und Shakespeares „Romeo und Julia“, er ist und bleibt wandlungsfähig. Zurzeit spielt er in der Schweizer Mystery Serie „Sandstone“ in der Rolle des „lachenden Mannes“. 2018 hatte er Premiere mit dem verrückt musikalischen Mundart Musical „Dinner with Gershwin oder doch nur Palatschinken im Dreivierteltakt!“ in München sowie auch in der Schweiz. Als Regisseur ist Andreas Michael Roth schweizweit tätig.

Dr. Peter Wegele (Pianist, Arrangeur, Musikalische Leitung)

Der Jazzpianist und Arrangeur Peter Wegele studierte an der Grazer
Musikhochschule und nahm dort an Seminaren von Ray Brown, Joe Pass, Wynton Marsalis, Bob Brookmeyer, Chuck Israels, Barry Harris, Clark Terry, Bill Dobbins und anderen teil. Konzerte führten ihn neben Gastspielen in ganz Deutschland in die USA (New York), Großbritannien (Leeds International Festival of Music), sowie nach Slowenien, Italien, Finnland, Frankreich, Dänemark, Serbien, Ungarn, Rumänien, Slowakei, Österreich, Schweiz. Er arbeitete mit Musikern wie Mark Murphy, Lee Harper, Eric Stevens, Antonio Koudele, Klemens Pliem, Omar Belmonte, Edir dosSantos, Philipp Weiss, Nizza Thobi, Luisa Celentano, Maurizio Nobili, Sandro Luzzo, Giacomo di Benedetto, Raquelle Chavis, Liz Howard, sowie Grupo Veneno do Brasil, Aventura Cubana, Thomas Bendzko Bigband, Orchester Fink und Steinbach, Palingenesis, Jazztett Forum Graz und vielen anderen zusammen. Neben etlichen hundert Konzerten, Fernseh- und Rundfunkaufnahmen war Peter Wegele Pianist und Arrangeur für CD-Aufnahmen von u.a. Philipp Weiss (Bennett Studios New York), Nizza Thobi (Jerusalem/München), Thomas Bendzko Bigband, Dox Octet (Jazz, Belgrad/München), The Funny Valentines (Vocal Jazz Quartett), Posterity (Jazz), Darja Svajger (Chanson). Im Juni 2007 CD Aufnahmen mit Annedore Wienert in den RTS Studios in Maribor/Slowenien für sein Projekt Neccesarily Two („Oboe und Englischhorn treffen auf die Welt der Blue Notes“). Im August 2015 und März 2016 CD Aufnahmen in Palermo mit Lelio Gianetto (bass) und Sergio Calí (drums).
Arrangeur und musikalischer Leiter der Hans-Albers-Revue mit dem Schauspieler Tommi Piper. Weitere Schauspieler, mit denen Peter Wegele zusammenarbeitete: Loretta Stern, Ilse Ritter, Gunnar Möller, Michele Cuciuffo, Aurel Manthei, Lukas Turtur, Charles M. Huber, Ralf Novak, Joseph Hannesschläger, Pavel Fieber. Er begleitete die Schauspieler der Comedian Harmonists um Ben Becker anlässlich des 75. Geburtstages von Josef Vilsmaier.
Komponist für den preisgekrönten Film „The Secret Behind” sowie erster Preis beim Benelux Song Award für den Jazztitel „Taxi”, zusammen mit Philipp Weiss. Arrangeur der Hymne „Beyond the Game“ für die World Cyber Games in Köln. In Zusammenarbeit mit Florian Moser Arrangeur für mehrere Kino- und Fernsehfilme, sowie die Neugestaltung des Openers der Fernsehserie „Marienhof”. In Zusammenarbeit mit Florian Moser Co-Arrangeur für Konstantin Wecker für die Musicals „Peter Pan“, „Sorbas“, „Wachgeküsst“ und „Oliver Twist“. Pianist, Korrepetitor und musikalischer Leiter für die Freilichtspiele Schwäbisch Hall (Sugar, Im weißen Rössl, Kiss Me, Kate, Jesus Christ Superstar), für das A-gon Theater München (Mandela, Der kleine Lord, Aschenbrödel), das Projekt „Anatevka – wir sind angekommen“ der jüdischen Gemeinde München, sowie das Stadttheater Ingolstadt.
Pianist und Arrangeur für den Paolo Conte Liederabend im Münchner Residenztheater. (Michele singt, Paolo Conte nicht). 2018 Arrangeur für das Singspiel am Nockherberg (Musik: Tobias Weber)
Vorträge über Filmmusik in Deutschland, Österreich, Italien, Großbritannien und den USA.
Buchveröffentlichungen in Österreich und den USA (Max Steiner), sowie in Zeitschriften und Büchern in Deutschland, Österreich und Großbritannien. Mehrere Workshops an der August Everding Musicalakademie (Jazzgesang fürMusicaldarsteller). Filmmusikworkshops mit Konzerten in Zusammenarbeit mit dem Goetheinstitut und dem Konservatorium Palermo.

Das Munich Jazz Trio

Seit nunmehr 25 Jahren spielen Peter Wegele, Tobias Weber und Björn Kellerstrass, kurz das Munich Jazz Trio, zusammen. Die Musiker, die auch auf Theaterbühnen oder für Film- und Musicalprojekte arbeiten, spielen in den unterschiedlichsten Formationen und kehren doch immer wieder zurück zum klassischen Trioformat, um dort die Tradition der Interpretation des American Songbooks zu pflegen.
Tobi Weber ( Bass ,Saiteninstrumente)
1968 hat ursprünglich Viola und Gitarre studiert und sich mittlerweile auf
Saiteninstrumente aller Art und Musikelektronik spezialisiert. Er arbeitet als Instrumentalist und
Komponist vor allem in den Bereichen Theater und Zeitgenössische Musik. Er ist u.a. Mitglied
beim Ensemble für Neue Musik NEUES KOLLEKTIV MÜNCHEN, Musikalischer Leiter bei der in
Berlin ansässigen Theatercompany NICO AND THE NAVIGATORS, Musikalischer Leiter und
Komponist des Singspiels am Nockherberg und arbeitet als freier Musiker im In und Ausland.
Björn Kellerstrass ( Schlagzeug, Percussion)
beginnt im Alter von 10 Jahren Klavierunterricht zu nehmen, mit 14 kommt das Schlagzeug dazu-
Studium „Pauken und Schlagwerk“ am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium bei Adel Shalaby 1991-1995, Abschluß „Musikreife“ 1994,
danach 1994-1996 Studium „Zusatzfach Jazz“ ebendort bei Werner Schmitt
Tätigkeit als Musiklehrer (Schlagzeug, Percussion, Stabspiele) an der Pierre-van-Hauwe Musikschule Inning seit 1992
1998-2001 Stellvertreter und rechte Hand vom Chef beim Notenversand Kurt Maas
2001-2003 Schlagzeuglehrer an der Musikschule Planegg-Krailling
seit 2007 Schlagzeuglehrer an der Musikschule Geretsried
2011-2013 Leiter der Pierre-van-Hauwe Musikschule Inning
2013-2017 Leiter der Stadtkapelle Geretsried
seit 2014 Schlagzeuger der „Al Jones Band“ (Blues)
seit 1984 Schlagzeuger und vereinzelt Vibraphonist in zahllosen Jazz-, Rock, Soul-, Funk-, Disco- und Bluesformationen von Schüler- bis Galaband, von Trio bis Orchester
Helly Kumpusch Trompete
HELLY KUMPUSCH – er spielt Trompeten von den größten volkstümlichen Hits, über Schlager bis hin zu anspruchsvollen Jazz- und Swingproduktionen. Würde man sich seine Beiträge von Instrument und Stimme in den deutschsprachigen Tonstudios aus den Radioprogrammen wegdenken, wäre es jeden Tag viele Minuten still. Zu seinen Referenzen zählen Interpreten wie Brunner & Brunner, Francine Jordi, Patrick Lindner, Olaf Berger, Janis Nikos, Susan Ebrahimi, Kristina Bach, Geraldine Olivier, Uta Bresan, Patrizio Buane, Chip & Chesney Hawkes, uva……
Er produziert Künstler aus nahezu allen Genres und Himmelsrichtungen in seinem HELLYWOOD-Tonstudio in Bezau im Bregenzerwald. Mit Brunner & Brunner war er auf Tournee (Ich liebe Dich Tour 2006/2007) und Udo Jürgens begleitete er zweimal bei „Wetten Dass…….?“ (2008 und 2011). So war er schon in den unterschiedlichsten Funktionen bei vielen namhaften TV-Shows dabei. Sei es als Musiker oder Produzent.
Mit seiner Helly-Kumpusch-Band ist er in den gehobenen Ballsälen und Jazzbrunches Europas zu Hause. Aber auch als Begleitband hat er sich schon international einen hervorragenden Namen gemacht.
Eine Produktion von Showstoppers Production München 2018
www.showstoppersproduction.de

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Adventskalender 2017 Tag 17: Vorschau Dinner with Gershwin – mit Gewinnspiel

Foto Attila Diallo
v.l.n.r.: Ingrid Kreuder (Ehefrau des verstorbenen Komponisten Peter Kreuder), Peter John Farrowski (Schauspieler und Sänger), Uschi Ackermann mit Mops Sir Henry, Andreas Michael Roth (Schauspieler und Sänger), und Gabriele Schwolow (Tierheimleitung)

Dinner with Gershwin oder doch nur Palatschinken im Dreivierteltakt ist eine musikalische Komödie, deren Teilerlös unserem Tierheim zugutekommt.

Die verrückte Komödie wird gespielt von den zwei singenden Schauspielern Peter John Farrowski und Andreas Michael Roth und dem Pianisten Philipp Tillotson. Songs von Gershwin, Rodgers, Kander&Ebb, Peter Kreuder, u.v.m. wurden mit eigenen Texten und viel Witz versehen. Eine wilde musikalische Achterbahnfahrt von Swing über Musical, von Schlagern bis hin zu Holländers Stroganoff.

Foto Attilla Diallo
v.l.n.r. Philipp Tillotson, Peter John Farrowski, Andreas Michael Roth

Als Charity Aktion für unsere Tierheimtiere wird Uschi Ackermann mit ihrem Mops Sir Henry als „Schirm-Frau-Hundschaft“ der Komödie auftreten.

Die Premiere findet am 25. Januar 2018 um 20 Uhr im Theater Drehleier München statt. Weitere Vorstellungen sind am 26. und 27. Jan. / 2. und 3. März / 20. und 21. April 2018. Tickets gibt’s unter www.theater-drehleier.de oder unter Tel. 089-482742.

Und auch hier gibt es etwas zu gewinnen: jeweils zwei Tickets für die Vorstellungen am 26. und 27. Januar! Bittet beantwortet bis 24.12.2017 18 Uhr folgende Frage per Kontaktformular:

Wie hieß die einzige Oper von George Gershwin?

Viel Glück!

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Lasst uns die Totenruhe stören! Lola Montez im Cuvilliés (erobert endlich München)

[singlepic id=1488 w=320 h=240 float=left]Muss der Krach sein? Und muss des im Cuvilliés sein?
Ja! So laut und so krachig und nur im Cuvilliés – sozusagen am Originaltatort der ersten femme fatales der Geschichte. Denn Lola ist Krach, ist laut und ist Punk – deswegen nur ein logischer Schritt sie auf diese grandiose Weise für die Bühne neu zu erzeugen, ihre Totenruhe zu stören und ihr ein funky Denkmal zu setzen, an das sich München erinnern wird, wenn es auch nicht grad Geschichtsstunde ist. Ein wenig wirkt der abend, als hätte Peter Fox Guido Knopp {Verzeihung} verräumt und die Redaktion der Märchenstunde geentert.
Natürlich hat diese Produktion Schwächen. Alles zerfasert, keine Stringenz, eine Kalauerparade, szenischer Minimalismus und ein sinnloser Zirkusdirektor, der lieber hinterm Regiepult bliebe. Doch Kühnel und Kuttner machen aus diesen Schwächen Stärken und liefern einen neuen, innovativen SprechSingspielAbend, der einfach rockt. Drama per musica nennt sich das heute und funktioniert.
Man nehme:
Eine leere Bühne, ein paar Scheinwerfer, achteinhalb Musiker, zwei grandiose Lolen, einen Operettenludwig, 14 Mann Laien-Opachor, eine Prise Brecht, drei Löffel DDR-Märchenklamauk, viel mehr Punk, etwas Nockerberg, viel Varieté, ein bisserl Musical, ein bisserl mehr Respektlosigkeit, warum ned a Stückerl Bollywwood, Schlager, Ballade, Volkslied, Ohrwurm viel Dezibel, jede Menge Spiellaune und nebenbei zwei mögliche Wiesnhits und schon erkennt man die bayrische Geschichte, die eigenen Sehgewohnheiten, das Resi und das Cuv nicht wieder und ist begeistert. Alles andere wäre dezent und wäre der Montez nicht angemessen, denn wir lernen an diesem Abend: Dezenz ist Schwäche.
Das Publikum? Zufrieden, amüsiert, oder verwirrt, kriegt aber was auf die Ohren. Der Applaus jedoch brachte wieder Ruhe zwischen Lola und Bayern, München und Punk, Resi und seinem Publikum.
Worum geht’s? Nebensache. Die Skandalaffäre und der Auslöser der bayrischen Revolution werden schnell abgehandelt. Hier interessiert nur eins:
Eine unangepasste, starke, erotisierende Feministin und ihr kühler Plan, den alternden bayrischen Monarchen wieder zu beleben und belieben, um selber Queen of Bavaria and Pop zu werden. Dafür wird das schizophrene Überweib gleich gedoppelt. Gescheiterweise. Hier stehen sich Frau und Klischee gegenüber.
Katrin Röver als Klischee darf nach all den Dienstmädchen und Dienerinnen endlich ihre Klasse und Stimme beweisen, macht verliebt, während die Rockröhre Genija Rykova uns nicht nur plärrend und lefzend die Frau Lola zeigt, sondern auch mit Monolog und Zwischenton überzeugt. A cappella, synchron, im frechklugen Openingschocker sprachgewandt und immer lasziv, spürbar präsent zeigen diese beiden Bühnendamen wie eine Lola das werden konnte, was sie war – eine Prima Donna und Skandalon zugleich. Zu Recht.
Köstlicher Viennasidekick bei diesen Lolas die Zenzi Katharina Pichler, pointensicher und stimmgewaltig und so wunderbar beim Kochen anzusehen.
Da haben es die Männer schwer, bis auf den köstlichen, wie immer wunderbaren So-Gar-Nicht-Ludwig-und-darum-Prächtig Oliver Nägele als Resi- und Monarchenveteran in der Potenzkrise mit Ukulele. Götz Arugs brüllt sich routiniert und wohl bewusst eindimensional durch den Comic-Polizisten in billiggrüner Uniform. Arthur Klemt gibt einen netten Stieler, Wolfram Rupperti liegt Lola als Leutnant zu Füßen und Lukas Turtur nervt vor allem durch fehlende Stimmgewalt als Bébé ohne verständliche Songs. Eine Ladies Night eben. Darum bitte, bitte lieber Coautor, Coregisseur und College Kuttner, tu deinem Werk den Gefallen und inszenier dich daraus hinaus. Weder Rhythmus, noch Tempo, Witz oder Sinn des miesen Direktors erschließt sich wie sie es beim Haspeln doch auch selber gemerkt haben. Entweder Schnellsprechunterricht über der Gasse bei Frau Paulmann nehmen, oder lassen. Dem grandiosen Abend tut‘s nur Gutes.
Den Federhandschuh soll Lola ganz allein werfen. Dieser Abend kann die Pausenhofgeneration mit Operette und Sprechtheater versöhnen. Nicht nur weil die hippen Yeah-Yeah-Yeah-Look-alikes Pollyester die Bube zum Dröhnen bringen. Hier sehen wir Unterhaltung und Show auf höchsten Niveau. Frech und neu und skandalös.
Kokett, cool und krass im Cuv? Grandios!

Katrin Röver Lola Montez, Genija Rykova Lola Montez, Oliver Nägele König Ludwig I., Katharina Pichler Emerenzia Klachlmoser, Götz Argus Polizeidirektor von Pechmann, Arthur Klemt Maler Stieler, Wolfram Rupperti Leutnant Nussbaumer / Minister, Lukas Turtur Bébé / Bischof, Jürgen Kuttner Direktor, Manu Dacoll Musiker (dr), Thomas Wühr Musiker (dr), Polina Lapkovskaja Musiker (keyb), Ulrich Wangenheim Musiker (cl, bcl, fl), Blerim Hoxa Musiker (vio), Eugen Bazijan Musiker (cello), Manfred Manhart Musiker (akk), Leo Gmelch Musiker (tuba, btb), Dieter Bayer Herrenchor

Besucht wurde die Vorstellung am 24.03.2013

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