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Corinna Klimek am 8. Juli 2012 23:54 Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche habe ich großartiges Sprechtheater gesehen. Mind over Murder, auf Deutsch Mordsgedächtnis, heißt das wirklich genial durchkomponierte Stück von Michael Cooney, einem britischen Autoren.
Caroline Walker soll ihren Mann und einen Angestellten umgebracht haben. Der bekannte Polizeipsychologe und Hypnotherapeut Dr. Mark Ellis soll herausfinden, was wirklich geschehen ist. Was ganz normal als Sitzungen in einer Praxis beginnt, nimmt ziemlich schnell ziemlich viele rasante Wendungen. Selten habe ich so spannendes Theater gesehen. Besonders das thema der Hypnose war für mich interessant. Anfang des Jahres habe ich einen Psychothriller testgelesen, in dem es ebenfalls um das Thema Hypnose ging.
Die regie von Mark Römisch lässt einen vergessen, dass hier mit wenigen Mitteln Theater gemacht wird. Die Illusion ist fast perfekt, auch wenn man ganz nah dran sitzt, so wie ich an diesem Tag. Getragen wurde der Abend von einer unglaublich starken Ulrike Dostal, die Caroline Walker geradezu auferstehen ließ. Matthias Bunsen als Dr. Mark Ellis, der vor der Pause auch noch in andere Rollen schlüpfte (was übrigens am Ende absolut Sionn machte, aber man muss den ganzen Abend unglaublich aufmerksam sein, um nichts zu verpassen) beeindruckte vor allem mit großer Wandlungsfähigkeit. Momi von Fintel und Jan Alexander Naujoks ergänzten das kleine Team perfekt.
Falls sich irgendwann einmal die Gelegenheit ergibt, sollte man sich dieses Kleinod nicht entgehen lassen.
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Corinna Klimek am 30. März 2012 23:59 Maria Stuart von Friedrich Schiller ist quasi Pflichtlektüre in jedem Deutschunterricht und das war im Grundkurs anno 1986 auch nicht anders. Wären wir doch damals in so eine einfühlsame und gleichzeitig eindringliche Vorstellung wie diejenige des Münchner Galerietheater, die immer mal wieder im Pepper Theater in Neuperlach aufgeführt wird, gegangen, hätten wir das Stück sicher mit anderen Augen betrachtet.
Es ist immer wieder faszinierend, was man auch mit wenigen Mitteln erreichen kann. Selbst um zwei Teile des gleichen Aktes auf einer Bühne spielen zu lassen, reicht geschickte Beleuchtung. Das Bühnenbild lässt viel Platz für Assoziationen, symbolisiert aber gleichzeitig perfekt die verschiedenen Handlungsorte. Ebenso die Kostüme. Die Männer im Anzug, die beiden Rivalinnen in exakt der gleichen Kleidung in zwei verschiedenen Farben, das hieß für mich zwei gleichberechtigte Königinnen. Um aber aus einem Sessel und ein paar Stoffstreifen als Baldachin einen Thronsaal zu machen, bedarf es vor allem starker Bühnenpräsenz.
Und die zeigten alle Protagonisten an diesem Abend ohne Ausnahme. Fantastisch waren die beiden leading ladies, Ulrike Dostal als Maria und Raphaela Zick als Elisabeth. Sowohl einzeln wie auch in der Szene, in der sich beide begegnen, rissen mich beide mit und überzeugten mit präzisem, leidenschaftlichem Spiel. Sabine Heckmann gab der Amme Hanna Profil. Die Männer waren rollengerecht besetzt, Peter von Fontano (Talbot), Amadeus Bodis (Cecil), Andreas Berner (Davison) und Momi von Fintel (Mortimer) zeigten in der ausgezeichneten Personenregie von Ingmar Thilo die unterschiedlichen Facetten der Berater und Freunde der beiden Königinnen. Herausragend war Johannes Schindlbeck als Dudley, der die Zwiespältigkeit und Zerrissenheit besonders im letzten Monolog herausragend interpretierte.
Ein sehr dichter, leidenschaftlicher, sehr sehenswerter Theaterabend.
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