Laut BR-Online und diversen anderen Medien hat Martin Walser folgendes von sich gegeben:
Sowohl in Diskussionen in Politik und Wirtschaft als auch im Kulturbetrieb müsse stärker bedacht werden, dass es immer mindestens zwei Seiten einer Wahrheit gebe, sagte Walser («Tod eines Kritikers») am Mittwoch in München laut Redemanuskript beim 60-jährigen Jubiläum der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. «Nichts ist ohne sein Gegenteil wahr», sagte Walser, der Akademie-Mitglied ist.
Als Beispiel nannte Walser den Siemens-Korruptionsskandal. «Neuestens hat die Verdächtigungsbereitschaft den Siemens-Konzern entdeckt», sagte er. Es sei bekannt, dass sich Firmen auf der ganzen Welt ihre Aufträge mit Hilfe von Bestechung besorgten. So sei es auch bei Siemens gewesen. Dabei hätten sich allerdings keine Manager persönlich bereichert. Bis 1998 seien solche Praktiken in Deutschland nicht einmal strafbar gewesen.
Ah ja, hier taucht mal wieder ein Opernmotiv im Real Life auf, Cosi fan tutte, alle machen es. Und weil es alle machen, ist es in Ordnung, egal ob es unmoralisch ist oder nicht.
Wobei nebenbei bemerkt, in obigen Beispiel werden Firmen geschädigt, die versuchen, ohne Bestechung an Aufträge zu kommen. Und von Erfolgsbeteiligung hat Herr Walser anscheinend auch noch nie was gehört.
Sollte ich dem Herrn mal irgendwo begegnen, werde ich mich neben ihn setzen, das Iphone auf volle Lautstärke die Toten Hosen dröhnen lassen und ihn dann mal zu heuchlerischen Moralvorstellungen, die er den Deutschen vorwirft, befragen. Denn schließlich tuns alle und strafbar ist es auch nicht. Nur asozial.
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