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Avenue Q, 20.04.2019, Landestheater Niederbayern

Dem Genre Musical haftet ja heute oftmals das Vorurteil an, dass es seichte Unterhaltung für die ganze Familie sei. Das liegt natürlich nicht zuletzt daran, dass die großen privaten Musicaltheater in Deutschland tatsächlich auch genau darauf setzen. Da ist es natürlich schön, dass vor allem die öffentlichen Theater durchaus immer häufiger Werke abseits des Mainstream auf den Spielplan setzen. Avenue Q ist eines dieser Stücke: im englischsprachigen Raum durchaus ein großer Erfolg wurde dieses Stück in Deutschland bisher eher selten gezeigt. Das Plakat des Landestheaters Niederbayern kommt dabei mit den bunten Puppen und grellen Farben durchaus anziehend für Kinder daher, würde nicht groß „FSK 18“ darauf prangen. Tatsächlich ist das Musical von Robert Lopez, Jeff Marx und Jeff Whitty nämlich alles andere als jugendfrei.

Foto: Peter Litvai

Auf den ersten Blick erinnert es dabei sehr an die Sesamstraße, mit der wohl die meisten auch bei uns in Deutschland aufgewachsen sind: In einer Nachbarschaft treffen menschliche Charaktere und Puppen aufeinander, es werden fröhliche Lieder gesungen… aber schnell stellt sich heraus, dass man in der Avenue Q weitab vom Idyll der Sesamstraße oder Muppets ist. Hier wohnen Menschen und Monster, die in New York durch das soziale Raster gefallen und vor allem pleite sind. Der frische Uni-Absolvent Princeton findet hier eine billige Bleibe und wird durchaus freundlich in die neue Nachbarschaft aufgenommen. Vor allem seine reizende Nachbarin, das Monster Kate, hat es ihm schnell angetan. Der Hausmeister ist der ehemalige Kinderstar Gary, dessen Eltern sein ganzes Geld verprasst haben. Dann gibt es noch eine ungleiche Männer-WG, die sehr an Ernie und Bert aus dem

Foto: Peter Litvai

Kinderfernsehen erinnern. Nicky und Rod sind jedoch weitaus weniger harmonisch, vor allem weil der gutmütige aber chaotische Nicky seinen peniblen Mitbewohner endlich dazu bringen will sich zu outen. Auch das beliebte Krümelmonster scheint hier einen Verwandten zu haben: der heißt Trekkie, hat aber anstatt einer Keks-Sucht eine Vorliebe für Internet-Pornos. Und dann sind da noch die beiden putzigen Bullshit-Bären, die die Bewohner der Avenue zu Alkoholismus, betrunkenem Sex und anderen fragwürdigen Aktionen verleiten wollen.
Stefan Tilch zeigt in seiner Regiearbeit angesichts dieser Voraussetzungen großen Mut zur Respektlosigkeit. Wie selbstverständlich werden rassistische Witze zum Besten gegeben und (Puppen-)Sex auf der Bühne gezeigt. Trotz der meist vorherrschenden guten Laune schafft der Regisseur es jedoch, bei den Charakteren eine tiefe Frustration angesichts ihrer Situation durchscheinen zu lassen. Und vor allem erinnert die Inszenierung trotz der erwachsenen Themen im Spiel der Darsteller noch immer an die Sesamstraße.
Die Bühne von Beate Kornatowska zeigt einen versifften Straßenabschnitt, in den man sich im wirklichen Leben nicht unbedingt verirren möchte. Im Laufe der Inszenierung wächst der Müllberg, für den sich keiner zuständig zu fühlen scheint und alles scheint, als könnte es einen neuen Anstrich gebrauchen. Die Band unter der Leitung von Basil Coleman ist hinter der Jalousie eines geschlossenen Ladens versteckt und so ab und an auch zu sehen. Die Band begleitet die Sänger mit viel Schwung und erfreulicherweise auch von den Lautstärken sehr gut abgestimmt, sodass man die Solisten gut verstehen kann. Ein kleiner Wehrmutstropfen war im Theaterzelt, dass die laute Musik vom Circus Krone, der gerade einige hundert Meter weiter seine Zelte aufgeschlagen hat manchmal in stilleren Szenen zu hören war. Da hätten die temporären Nachbarn etwas mehr Rücksicht auf das (im Moment wegen Renovierungsarbeiten ausquartierte) Stadttheater nehmen können.
Dass diese schrägen Charaktere eine unterhaltsame und spannende Geschichte erzählen ist fast klar und so düster wie es die heruntergekommene Umgebung vielleicht vermuten lässt ist es dann auch tatsächlich nicht. Einige Figuren wie der jüdische Möchtegern-Comedian und die japanische Therapeutin Christmas Eve finden trotz Streitereien schnell ihr Glück. Auch für Princeton und Kate sieht es anfangs nach einer heißen Liebesnacht gut aus, doch wird ersterer von der Torschlusspanik erfasst und lässt sich daraufhin mit der Pornodarstellerin Lucy ein. Doch trotz mancher Rückschläge zeigen alle Charaktere am Ende, dass sie doch zusammenhalten und so gibt es dann doch irgendwie für jeden ein Happy End.
Das Spiel mit den Handpuppen, die stilistisch Jim Henson nachempfunden sind (und der neben den Muppets unter anderem auch am Film Der kleine Horrorladen und der beliebten Serie Die Dinos beteiligt war) ist natürlich die größte Besonderheit dieses Stücks. Während man jedoch in der Regel in Film und Fernsehen die Puppenspieler nicht sieht stehen sie in diesem Musical ebenso im Zentrum wie ihre Charaktere. Manchmal kann man sich als Zuschauer gar nicht entscheiden, ob man jetzt die Puppen oder die Sänger beobachten, vor allem weil die Mimik dieser oftmals schlichtweg grandios ist! Am meisten zu tun hat dabei Reinhard Peer, der den chaotischen Nicky, das versaute Trekkie-Monster und einen der bösartig-niedlichen Bullshit-Bären spielt. Vor allem stimmlich sind diese drei Charaktere so grundverschieden, dass man zunächst vielleicht gar nicht merkt, dass es ein und derselbe Darsteller ist. Eine wundervolle, kraftvolle Gesangsstimme zeigt Catherine Chikosi sowohl als brave Kate als auch als frivole

Foto: Peter Litvai

Lucy, auch sie schafft es, den beiden Frauen nicht nur stimmlich sondern auch in ihrer Körperhaltung und Mimik eine ganz eigene Charakteristik zu geben. Hauptdarsteller Julian Ricker gibt neben dem sympathischen Idealisten Princeton auch den spießigen Rod. Durchaus spannend wird es, wenn mehrere Puppen desselben Darstellern auf der Bühne sind. Das Spiel übernimmt in diesem Fall ein anderes Ensemblemitglied, während die Stimme noch vom Darsteller kommt. Besonders interessant ist es hier etwa, wenn Stefan Sieh die Puppe von Lucy übernimmt und dann dazu passend laszive Mimik und Bewegungen zum Besten gibt.
Besonders spannend ist jedoch wirklich das Zusammenspiel der Protagonisten aus Plüsch mit ihren menschlichen „Nachbarn“. Sarah Est gibt mit Christmas Eve eine wundervoll unkorrekt Klischee-Asiatin, die vor allem ihrem Partner Brian gegenüber sehr herrschsüchtig ist und im nächsten Moment wieder engelsgleich die Therapeutin mimt. Zu dieser stereotypen Erscheinung trägt vor allem auch das Kostüm von Beate Kornatowska bei, die meines Wissens neben den „Großen“ auch die Puppen einkleidete. Dem Komiker Brian gibt David Lindermeier eine wundervoll entspannte und sympathische Ausstrahlung, die auch bei den Wutausbrüchen von Eve selten ins Wanken gerät. Mona Fischer zeigt als ehemaliger Kinderstar Gary Coleman eine rockige Gesangsstimme und vor allem eine unerschütterliche Lässigkeit und positive Grundeinstellung. Und das, obwohl die Bewohner der Avenue sich schon zu Beginn des Stückes einig sind, dass er das schlimmste Schicksal von allen hat.
Zusammenfassend muss man wirklich das gesamte Ensemble bewundern, das Zusammenspiel funktioniert wundervoll und so wurde es mir im Publikum keine Sekunde langweilig. Vor allem hat mich fasziniert, dass einige Handpuppen wie Nicky und Trekkie von zwei Darstellern gleichzeitig gespielt wurden. Dass sich die bei den Choreografien nicht gegenseitig auf die Füße treten ist bemerkenswert.
Wer erwachsenen Humor und ungewöhnliche Musicals mag wird an Avenue Q wahrscheinlich große Freude haben! Noch gibt es zwei Möglichkeiten, die schräge Inszenierung im Mai in Passau zu sehen, was ja vor allem von München aus auch bequem mit der Regionalbahn zu erreichen ist 😉

Weitere Termine:
3. und 4. Mai 2019, 19.30 Uhr im Stadttheater Passau

https://www.landestheater-niederbayern.de/events/285

Princeton / Rod: Julian Ricker
Brian: David Lindermeier
Nicky / Trekkie Monster / Bullshit-Bär: Reinhard Peer
Neuankömmling / Ensemble: Stefan Sieh
Gary Coleman: Mona Fischer
Christmas Eve: Sarah Est
Kate Monster / Lucy: Catherine Chikosi
Bullshit-Bär / Frau Semmelmöse / Ensemble: Elena Otten
Ensemble: Susanne Prasch

Regie: Stefan Tilch
Musikalische Leitung: Basil Coleman
Ausstattung: Beate Kornatowska
Choreografie: Susanne Prasch
Puppen: Birger Laube
Puppen-Coaching: Dennis M. Rudisch
Videos: Florian Rödl
Dramaturgie: Dana Dessau

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Heute Abend: Lola Blau, 14.04.2019, Ensemble Südsehen in der Pasinger Fabrik

Ulrike Dostal als Lola Blau © Thomas Trüschler

Ulrike Dostal als Lola Blau © Thomas Trüschler

Georg Kreisler, der sonst im Park Tauben vergiften geht, hat 1971 ein Musical für eine  Darstellerin geschrieben, das bestimmt auch autobiografische Züge trägt.

Worum geht es? Wien. 1938.  Ein Zimmer bei einer möblierten Wirtin. Eine junge Schauspielerin – Lola Blau – auf dem Weg zu ihrem ersten Engagement. Telefonanrufe. Der Onkel auf dem Weg nach Prag. Der Freund auf dem Weg nach Basel. Der Führer feiert den Eintritt seiner Heimat in das Deutsche Reich. Die Schauspielerin interessiert sich nicht für Politik. Sie freut sich auf ihr Engagement. Doch der Theaterdirektor sagt ihr kurzfristig ab, die möblierte Wirtin hat schon die neue Fahne rausgehängt und „bittet“ Lola Blau umgehend das Zimmer zu räumen. Und so beginnt ihre Odyssee. In Basel trifft sie ihren Freund nicht. In Zürich wird sie ausgewiesen. Sie hat Glück, reist per Schiff in USA, kann Karriere machen. Nach dem Krieg hört sie von ihrem Freund. Statt nach Basel ging seine Reise nach Dachau. Sie kehrt zurück nach Wien. Der Rassenwahn ist vorbei. Eine österreichische Dame wurde nur Deutsche, denn sie hatte nicht das “Glück” als Jüdin nach Übersee zu gehen.

Ulrike Dostal verkörpert in diesem Ein-Frau-Musical die Lola Blau, die von der einfältigen jungen Frau über die ungewünschte Asylantin zum gefeierten Star mit viel Erotik wird und erkennen muss, dass ihre früheren Nachbarn statt ihrer eigenen Schuld nur Selbstmitleid und weitere Ausgrenzung kennen. Diese 10 Jahre Reifung konnte ich unmittelbar spüren. Genauso übertrugen sich die Gefühle. Dazu kamen großartige Songs, die genau zu den Lebensabschnitten passten, wie der Song über die Damen der ersten Klasse auf dem Ozeanriesen wie auch das Lied für die jiddischen Flüchtlinge im Unterdeck. Oder der Marlene-Dietrich-Verschnitt als alkoholgetränkter blauer Engel. Unter die Haut gingen erst recht die Worte, die von Wiener Melodien begleitet waren.

Robert Ludewig hat in seiner Inszenierung die Handlung mit Filmausschnitten zur Geschichte angereichert. So wurde die Handlung noch verständlicher.
Am Klavier wurde  Ulrike Dostal von Lutz Müller-Klossek begleitet.

Weitere Vorstellungen:

28.04.2019 20:00 Uhr

15.06.2019 20:00 Uhr

16.06.2019 20:00 Uhr

Pasinger Fabrik
August-Exter-Str. 1, München

Karten VVK oder 089 82929079 (18,-)

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Der tapfere Soldat, Spielzeit 2018/19, Gärtnerplatztheater

 Sophie Mitterhuber (Nadina), Daniel Prohaska (Bumerli) © Christian POGO Zach


Sophie Mitterhuber (Nadina), Daniel Prohaska (Bumerli)
© Christian POGO Zach

Ohne Männer hat das Leben keinen Zweck…

… beklagen die drei zurückgelassenen Frauen im Haus des bulgarischen Oberst Popoff. Sind doch Ehemann der Hausherrin sowie Bräutigam der Tochter Nadina und gleichzeitig heimliche Liebe deren Zofe Mascha im Feld. Findet doch gerade der serbisch-bulgarische Krieg statt. Während Nadina vom Held ihrer Träume schwärmt, wird Mascha, die als arme Cousine, ins Haus aufgenommen wurde, darauf hingewiesen, dass genau dieser pekuniäre Zustand dazu führen muss, dass der Held für Nadina und nicht sie bestimmt ist. Wenn man kein Geld hat, darf man sich halt auch seine Träume abschminken. Aber da landet schon ein flüchtender Soldat auf dem Balkon vor Nadinas Schlafzimmer. Es ist Bumerli, ein Schweizer in serbischen Diensten, der seine Schoggi mehr mag als Patronen. Doch eine bulgarische Einheit ist ihm auf den Fersen. Er wird versteckt und die drei Damen haben ihr Abenteuer. Gatte und Bräutigam kommen heim. Auch Bumerli ist wieder zur Stelle. Das nächtliche Abenteuer muss vertuscht werden. Das funktioniert solange, bis auch der Hauptmann auftaucht, der Bumerli am ersten Abend verfolgte, und ihn erkennt. Nadinas Bräutigam erkennt den Betrug seiner Verlobten und kann sich nun Mascha zuwenden. Und Bumerli ist aufgrund seines Reichtums der ideale Schwiegersohn. Nur Nadina ist verschwunden. Shaws Schauspiel über den Krieg wurde urheberrechtsverletzend von Oscar Straus genial vertont. Ein ernstes Thema in Komödie verpackt mit heiterer Musik. Diese Auseinandersetzung mit dem Militarismus muss 1908, als das Werk auf die Bühne kam, radikal gewirkt haben, sehnten sich doch viele nach einem „reinigenden Gewitter“. Und der schneidige Offizier in funkelnder Uniform war immer hübsch anzusehen. Um diese Wirkung ins heute zu bringen, muss man übertreiben, grotesk werden. Peter Konwitschny verlegt die Handlung auf eine fast leere Bühne. Nur wenige notwendige Möbelstücke sind vorhanden, wenn sie benötigt werden, mal ein Bett oder ein paar Stühle. Also muss das fantastische Ensemble den Raum füllen. Das gelingt jedes Mal aufs Neue perfekt. Alle Personen entwickeln Persönlichkeiten. Man kann über sie lachen, obwohl vieles zum Weinen wäre. Und sie lassen sich von ihren Werten nicht abbringen, auch wenn die Welt um sie herum in Trümmern liegt. Mit dieser Inszenierung hat das Gärtnerplatztheater wieder eine Operette gezeigt, wie sie ursprünglich gedacht war. Heiter, witzig, mit ganz viel zum Nachdenken über uns und die Welt und einem Schuss Erotik…

Schade, das Werk bald wieder von Spielplan verschwindet.

Buch von Rudolf Bernauer und Leopold Jacobson
Mit Benutzung von Motiven aus Bernhard Shaws »Helden«
Musik von Oscar Straus

Premiere am 14. Juni 2018

Altersempfehlung ab 13 Jahren

Bühne / Kostüme Johannes Leiacker
Choreografische Beratung Karl Alfred Schreiner
Oberst Kasimir Popoff Hans Gröning
Aurelia, seine Frau Ann-Katrin Naidu
Nadina, beider Tochter Sophie Mitterhuber
Mascha, eine junge Verwandte Jasmina Sakr
Major Alexius Spiridoff Maximilian Mayer
Hauptmann Massakroff Alexander Franzen

Chor des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz

Die letzten Termine:
Sa 20.04.2019 19.30 Uhr
So 21.04.2019 18.00 Uhr KiJu

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Veranstaltungshinweis – Heute Abend: Lola Blau, Pasinger Fabrik

Ulrike Dostal als Lola Blau © Thomas Trüschler

Ulrike Dostal als Lola Blau © Thomas Trüschler

Im März 1938 flieht die jüdische Schauspielerin Lola Blau aus ihrer Heimat Österreich, die sich Nazi-Deutschland angeschlossen hat, und erreicht über Umwege die USA. Dort erlangt sie eine gewisse Berühmtheit als Sängerin und Sexsymbol, kommt aber nie wirklich in der neuen Welt an. Nach dem Ende des Kriegs entschließt sie sich zu einem Neubeginn in der alten Heimat, wo sie, mit den alten Dämonen konfrontiert, feststellen muss, dass sie auch hier ihr Glück nicht finden wird.

Das erfolgreiche „Einpersonen-Musical“ mit seinen melancholischen, komischen und mitunter bissigen Chansons zählt zu den erfolgreichsten und meistgespielten Stücken des unvergleichlichen Georg Kreisler.
1971 uraufgeführt, hat es nichts von seiner Aktualität verloren. Ist der Sex-sells-Mechanismus des Showbusiness seither vielleicht sogar noch angewachsen, wirkt der Antisemitismus eher im Verborgenen noch immer weiter. Und so gilt das Vorwort Kreislers bis heute: „Jeder Mensch muß vor allem versuchen, die Hindernisse die die Sonne verstellen, für sich und seine Mitmenschen aus dem Weg zu räumen.“

Premiere: 13.04.2019 weitere Aufführungen: 14.04. + 28.04. 

Pasinger Fabrik
August-Exter-Str. 1, 8125 München

Tickets: 18,- €
Tel. 089 – 82 92 90 79 oder MünchenTicket

Besetzung:
Ulrike Dostal als Lola Blau
Lutz Müller-Klossek am Piano

Regie:
Robert Ludewig

Kostüme:
Ulrike Aberle

Bühne:
Robert Ludewig

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Lesung und Gespräch Takis Würger, 28.03.2019, Brunosaal Köln

Foto ®ottifanta

Foto ©ottifanta

Die Stimmung war positiv gespannt im fast ausverkauften Brunosaal in Köln als Takis Würger und Adriana Altaras die Bühne betraten.

Die Veranstaltung begann direkt mit der im deutschen Feuilleton heiß diskutieren Frage „darf man das“. Darf man einen Liebesroman über eine deutsche Jüdin schreiben, die andere Juden an die Gestapo verriet. Adriana Altaras selbst sei genau das oft gefragt worden und sie finde absolut, dass man das darf. In Stella und am heutigen Abend gehe es um Schuld, Liebe und Moral.

Dann stellte sie kurz Takis Würger vor, der 1985 geboren wurden und vielen vermutlich als der Autor von Der Club bekannt sei, das für Adriana Altaras ein „Hammerbuch“ ist. Er habe die Journalistenschule besucht, in Cambridge studiert und als Kriegsreporter gearbeitet.

In seinem neuen Buch geht es um Stella Goldschlag, die eine sogenannte Greiferin gewesen sei. Takis Würger findet den Begriff Greiferin unglücklich, es klinge für ihn zu schnittig. Seines Wissens hätten rund zehn Juden mit der Gestapo kollaboriert. Von einem Freund, der das Theaterstück Stella besuchte, hörte er zum ersten Mal von Stella Goldschlag. Eine gebildete, musische Jüdin, die in einer geheimen Jazzband spielte und 1943 mit ihren Eltern verhaftet wurde. Die Gestapo stellte sie dann vor die Wahl, ihre Eltern mit dem Zug nach Auschwitz fahren zu sehen oder mit der Gestapo zu kollaborieren. Sie entschied sich die Kollaboration und sei für den Tod von Hunderten von Juden verantwortlich. Das Theaterstück und der Film Die Unsichtbaren hätten sich bereits vor dem Roman mit Stella Goldschlag beschäftigt.

Für Adriana Altaras stellt sich hier die Frage nach der individuellen Schuld und was man selbst getan hätte. Ihrer Ansicht nach haben die Zeiten sich gewandelt. Zuerst seien Juden Opfer gewesen, dann sei die Phase gekommen „aber wir Deutschen haben auch gelitten, Dresden brannte usw.“ und dann, dass es auch böse Juden gab.

Ob man mit der Gestapo kollaborieren könne, sei eine sehr komplexe Frage und erst recht, warum Stella Goldschlag auch nach dem Tod ihrer Eltern weitermachte.

Takis Würger kann die Aufregung über sein Buch nicht recht verstehen, denn es sei bereits vor rund 25 Jahren ein Sachbuch über Stella Goldschlag erschienen, das jetzt neu aufgelegt wurde und auch das Musical wurde bereits im Sommer 2016 erstaufgeführt. Ihm selbst sei kein anderes Beispiel für böse Juden bekannt, Fälle in denen Juden Täter waren. Wieviel Mitschuld Stella Goldschlag getragen habe, sei für ihn ein wichtiges Thema.

© Hanser Literaturverlage

© Hanser Literaturverlage

Adriana Altaras war schockiert, dass die Kritiken oft kaum an Häme zu überbieten waren. Auf der anderen Seite war Stella beim NDR “Buch des Monats” und die Jüdische Allgemeine habe es als „Leise, glaubwürdig und ja, auch schonungslos, aber an keiner Stelle unempathisch, effekthascherisch oder gar reißerisch” beurteilt.

Für sie sei der Eindruck entstanden, dass nur noch Juden über den Holocaust schreiben dürften, Maxim Biller, sie selbst und wenige andere. Wie sich Takis Würger die Häme erkläre? Seiner Meinung sei es am besten, wenn der Autor nichts dazu erkläre. Natürlich hoffe man als Autor, dass das Buch gut ankomme. Als das Buch und die Kritiken erschienen, habe er mit vielen Buchhändlern gesprochen, die diese Diskussionen im Laden führen mussten und das Echo sei sehr positiv gewesen.

Am Ende des Buchs steht seine persönliche Emailadresse und nach den vernichtenden Kritiken am 11. Januar, habe er habe Angst gehabt, in sein Postfach zu schauen. Es seien einigen Emails von Buchhändlern gewesen, die das Buch vor den Verrissen lasen, es gut fanden und ihm zur Seite standen. Er bedankte sich an dieser Stelle ausdrücklich bei allen Buchhändlern für ihre Unterstützung. Insgesamt habe er rund 1300 Emails bekommen, von denen weniger als zehn verletzend gewesen seien. Viele hätten Kritik geäußert und es haben Diskussionen gegeben. Das größte Kompliment sei für ihn gewesen: „Ich habe Ihr Buch vor zwei Tagen fertig gelesen, aber ich noch lange nicht fertig damit.“

Sein Verleger und Lektor habe die Ansicht vertreten, dass sein Buch diese Debatte eigentlich nicht hergeben würde, was ihn wiederum amüsierte.

Dann las Takis Würger gekonnt das Kapitel, in dem Friedrich vorgestellt wird. Wie er in der Schweiz aufwächst und von seiner Mutter gedrillt wird, die ein einziges Ziel hat und ihn dafür schon früh an der Staffelei stellt. Es folgt ein einschneidendes Ereignis, das Friedrichs Leben für immer verändert.

Für Adriana Altaras ist es sehr wichtig, dass Friedrich immer die Wahrheit sagt, so wie er es von seinem Vater lernte. Als er sich jedoch in Stella Goldschlag verliebt, kann und will er vieles nicht sehen.

Takis Würger betont an dieser Stelle, dass Stella ein Roman ist, vorher sei über die historische Stella Goldschlag gesprochen worden und er wolle auf den Unterschied hinweisen, worauf Adriana Altaras lakonisch kontert, dass es ein Roman sei stehe doch vorne drauf.

Seiner Meinung nach verhalte sich Friedrich so, weil Stella Goldschlag die erste sei, die ihm das Gefühl gebe, so ok zu sein, wie er ist. Friedrich frage nicht nach, weil er um jeden Preis das erhalten wolle, was er gefunden hat. Ja, Friedrich sei sehr naiv, aber er reflektiere auch über Stella und Takis Würger zitiert eine kurze Stelle aus dem Roman „vielleicht habe ich gewusst…“. Vielleicht hätte er diese Stelle deutlich herausarbeiten sollen.

Adriana Altaras vermutet, dass die Kritiker so hysterisch seien, weil es Unterschiede zwischen dem Roman und der historischen Realität gibt.

Takis Würger hatte während des Schreibens auch Kontakt zu Professor Sascha Feuchter, Leiter der Stelle für Holocaustliteratur an der Uni Gießen. Dieser habe ihm die Frage gestellt, ob man im Jahr 2019 ernsthaft eine Debatte darüber führen würde, was Literatur dürfe. Es sei Kunst, die dürfe alles.

Wenn die Generation von Takis Würger nicht darüber schreibe, während die letzten Zeitzeugen noch leben, dann beginne die Zeit des Schweigens. Ob man darüber eine Liebesgeschichte schreiben könne und diese gelesen werde, könne man diskutieren. (Interessante Radiosendung mit Sascha Feuchter *klick*) Die Shoa sei so groß gewesen. Wenn sein Roman dazu führe, dass ein Einziger über dieses Thema google und sich dafür interessiere, sei er zufrieden.

Für Adriana Altaras ist ein Roman seiner Generation und sie findet es wichtig, dass die Generation der 30-40 Jährigen über die Zeit schreibt, statt damit aufzuhören, weil man nicht Primo Levi ist.

Ihrer Ansicht nach ist Friedrich extrem naiv. Sie kann scheinbar Takis Würgers Beteuerungen, dass nur Friedrich so naiv sei nur halbherzig Glauben schenken und wünschte sich deutlichere Aussagen dazu im Buch. Ihrer Ansicht nach sei er ausgewichen und sie hofft auf mehr im nächsten Buch.

Takis Würger fände es anmaßend, die Frage zu beantworten, was man selbst an Stella Stelle getan hätte. Er wünsche sich, dass die Leser selbst darüber nachdenken.

Dann las er jene Textstelle, in der Friedrich und Stella sich zum ersten Mal begegnen.

Im Buch sind zahlreiche Zeugenaussagen über Stella Goldschlag in kursiver Schrift abgedruckt, sowie immer wieder kurze Sammlungen zeithistorischer Informationen.

Ihm sei das Leben der Figuren wie ein Kammerspiel vor einer Luxuskulisse in Berlin vorgekommen, als ob die Nazis nicht gleichzeitig Krieg führen würden und Juden ermorden.

Die Zeugenaussagen seien sehr kalt und klar, sie würden deutlich zeigen, wie gefährlich diese Frau war. Durch die Chronikeinträge würden die Leser gezielt immer wieder aus der Geschichte geworfen. Dies sei lange im Lektorat diskutiert worden. Er wollte den Lesern etwas vom Inhalt der rund vier Dutzend Bücher über die 40er Jahre vermitteln, die er las, weil er selbst überrascht war, wie wenig er über diese Zeit wusste. Die Leser sollten erfahren, was alles passierte, während in Berlin diese Liebesgeschichte spielt. Während des unglaublichen Terrors der Nazis passierten auch unglaublich triviale Dinge, Oscar wurden verliehen, Opern aufgeführt usw. Für ihn sollten die Chronikeinträge illustrieren, dass das Leben weiterging.

Ihn fesselte das Tagebuchs eines US-Journalisten, der 1942 im Adlon lebte und nachts ein anderes Leben führte, der die geheimen Jazzclubs ging und von zwei französischen Kriegsgefangenen erzählt, die Wein aus Fässern auf Flaschen zogen, weil so viel Wein getrunken wurde. Er wollte zeigen, dass auch böse Menschen Feste feierten, u.a. auf der Wannseekonferenz.

Das Böse habe sehr viele Facetten. Bei seiner Recherche sei er immer wieder bei Reinhard Heydrich hängengeblieben. Sohn eines Komponisten, der selbst sehr musikalisch war, Violine spielte und von Musik oft zu Tränen gerührt wurde. Gleichzeitig habe er die Wannseekonferenz geplant und sei ein Monster gewesen. Heyrich habe er nicht in den Roman nehmen wollen, daher gebe es Tristan von Appen, der zunehmend bösartig sei und Nazi.

Adriana Altaras gefällt es, dass die Figuren mehrere Facetten haben und wünscht sich für den nächsten Roman noch vielschichtigere Figuren. Die historische Stella Goldberg sei nach dem Krieg in einem ersten Prozess zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt worden, nach ihrer Freilassung in einem zweiten Prozess später zu weiteren zehn Jahren, die jedoch als verbüßt galten. Sie habe erfolglos versucht, eine Rente als Opfer des Faschismus zu bekommen und sich später durch einen Sturz auf dem Fenster umgebracht. Ihre Tochter sei um die Zeit des ersten Prozesses von Berliner Juden adoptiert worden, die mit dem Kind nach Israel auswanderten. Die jüdische Gemeinde habe den Kontakt zwischen Mutter und Tochter später verhindert.

Dann erklärte Takis Würger, dass Stella Goldschlag ihre publizistischen Persönlichkeitsrechte vererben wollte. Dies sei jedoch nicht möglich, man könne nicht beeinflussen, wie nach dem Tod über einen geschrieben werde. Wenn man eine Person der Zeitgeschichte sei, sei es sowieso anders.

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Premiere La Bohème, 28.03.2019, Gärtnerplatztheater

Die Münchner Schickeria spielt “Arme Künstler“ – zur Premiere von „La Bohème“ am Gärtnerplatztheater

 Liviu Holender (Schaunard), Lucian Krasznec (Rodolfo), Camille Schnoor (Mimì) © Marie-Laure Briane

Liviu Holender (Schaunard), Lucian Krasznec (Rodolfo), Camille Schnoor (Mimì)
© Marie-Laure Briane

Eine Altbauwohnung, die an Wänden und Boden mit schwarz-weißen Graffiti besprüht ist, selbst der große Kamin wird davon nicht verschont. Die Fenster sind ausgehängt und stehen an der Wand, so dass es hereinschneien kann. Die Männer-WG um Dichter Rudolfo und Maler Marcello singt von der Kälte, aber die nimmt man ihnen nicht so recht ab, bräuchten sie doch nur die Fenster wieder einhängen und sich in die Pelzdecke kuscheln, die auf dem Sofa liegt.

Was mit vielen Fragezeichen in meinem Kopf beginnt scheint dennoch die ersten beiden Bilder über zu funktionieren. Die Bohème ist nicht ein über 100 Jahre alter Zopf, Bohème ist jetzt und hier. Statt in die Vergangenheit zu führen holt Regisseur Bernd Mottl das Publikum in seiner Wirklichkeit ab. In dieser Boheme gibt es Tablets und Handys, eine schrille Szenekneipe und Fastfood. Krankheit gibt es heute auch, ungewöhnliche Lebensstile ebenso. Warum also nicht? Ungleiche Paare finden sich und versuchen ihre Beziehung zu gestalten. Dass da ein Apple-Pencil als „vermaledeite Feder“ durch den Raum fliegt, letzte Fotos per Tablet geschossen werden – all das passt irgendwie.

Faszinierend: die Bühnenumbauten vor Publikum – die Fensterfront fährt zurück, das Sofa versinkt im Boden und flugs wird aus dem Graffiti-Loft des ersten Bildes die Szenekneipe mit schrillen Gestalten inclusive als Christbaum verkleidetem Spielwarenhändler und strippendem Weihnachtsmann. Herausragend und passend zur Rolle ein wenig spitz gesungen die als Hobby-Domina gestylte Maria Celeng als Musetta. Grandios wickelt sie ihren Sugar-Daddy (Holger Ohlmann) um den kleinen Finger und flirtet, was das Zeug hält.

 Matija Meić (Marcello), Levente Páll (Colline), Lucian Krasznec (Rodolfo), Christoph Filler (Schaunard) © Marie-Laure Briane


Matija Meić (Marcello), Levente Páll (Colline), Lucian Krasznec (Rodolfo), Christoph Filler (Schaunard)
© Marie-Laure Briane

Schwieriger wird es dann aber ab dem dritten Bild. Rudolfo und Mimi wollen sich trennen: Rudolfo weiß, dass Mimi schwer krank ist und weil er ihr nicht helfen kann und ihr nicht das Leben bieten kann, das sie verdient, rät er ihr, sich doch einen besseren, reicheren Freund zu suchen – was sie dann schließlich halbherzig auch tut. Ja, und das passt dramaturgisch so gar nicht: wenn diese Bohemiens gar nicht wirklich arm sind, sondern nur damit kokettieren, dann bräuchten sie ja bloß auf die reiche Verwandtschaft zurückgreifen oder auf Marcellos viele Geldscheine, die er mal eben so aus seiner Hosentasche zieht. Nein, das überzeugt mich keineswegs! Für mich liegt die Tragik und Sozialkritik des Stückes gerade in der Zumutung, dass armen Menschen der Zugang zu ärztlicher Versorgung mangels finanzieller Mittel versperrt bleibt – eine Realität des 19. Jahrhunderts, die wir heute gottlob so nicht erleben müssen.

Sängerische Highlights sind Camille Schnoor als Mimi, die wunderbar zart und zerbrechlich singen kann, aber auch eine kraftvolle Tiefe aufweist. Sie ist keine leidende Unterschicht-Arbeiterin, sondern ein durchaus selbstbewusstes Wesen, das sich der Schwere ihrer Krankheit vielleicht wirklich nicht bewusst ist. Herrlich gefühlvoll mit leichter, lockerer Höhe ihr Gegenpart, Lucian Krasznec. Habe ich schon öfter bei den Spitzentönen mit manchem Tenor mitgezittert (kriegt er ihn oder eher nicht…), letztens an der Lindenoper in Berlin, so schmelze ich hier nur so dahin. Dieser Rudolfo ist schwärmerisch, von zärtlicher Liebe ergriffen zu seiner Nachbarin und die Verzweiflung im letzten Bild bei ihrem Tod ist so intensiv gespielt, dass mir die Gänsehaut kam. Kein Geschmettere, keine Selbstdarstellung – das ist ein Rudolfo, wie er sein sollte!

 Chor und Kinderchor des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Statisterie © Marie-Laure Briane


Chor und Kinderchor des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Statisterie
© Marie-Laure Briane

Auch die Kollegen der Männer-WG sind durchweg hervorragend besetzt, allen voran Matija Meić als Maler Marcello, der absolut glaubhaft macht, dass er von Musetta trotz einiger schwerwiegender Differenzen nicht loskommt.

Das von Chefdirigent Antony Bramallsouverän geführte Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz zeigt alle Nuancen von Puccinis bildhafter Musik. Dass diese Transparenz und Farbigkeit gelingt, mag auch an der – wie ich finde hervorragenden – neuen Aufstellung des Orchesters liegen. Endlich hört man die Holzbläser klar und auch die Hörner kommen besser zur Geltung als unter der Bühne im Eck. Lediglich die Harfe ist mir noch etwas zu unscheinbar und wenig prägnant, was an ihrer unglücklichen Positionierung im Graben liegen mag.

Fazit: eine interessante, aber für mich nicht durchgehend stimmige Interpretation der Regie, aber musikalisch ein absoluter Leckerbissen, den sich Puccini-Freunde nicht entgehen lassen sollten. Vielleicht trägt ja die flippige Inszenierung dazu bei, dass auch Opernneulinge jüngeren Alters Geschmack an dem herrlichen Stück finden. Das wünsche ich mir jedenfalls!

Musikalische Leitung Anthony Bramall
Regie Bernd Mottl
Bühne Friedrich Eggert
Kostüme Alfred Mayerhofer
Licht Michael Heidinger
Choreinstudierung Pietro Numico
Dramaturgie Daniel C. Schindler

Rodolfo Lucian Krasznec / Arthur Espiritu
Schaunard Liviu Holender / Christoph Filler
Marcello Matija Meić / Mathias Hausmann
Colline Levente Páll / Christoph Seidl
Benoît Martin Hausberg
Mimì Camille Schnoor / Suzanne Taffot
Musetta Mária Celeng / Jasmina Sakr
Parpignol Stefan Thomas
Alcindoro Holger Ohlmann
Sergeant Thomas Hohenberger
Zöllner Martin Hausberg

Chor und Kinderchor und Statisterie des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz

weitere Termine
Do 04.04.2019 19.30 Uhr
Sa 06.04.2019 19.30 Uhr
Fr 10.05.2019 19.30 Uhr
Mi 29.05.2019 19.30 Uhr
So 09.06.2019 18.00 Uhr
Do 11.07.2019 19.30 Uhr
Sa 13.07.2019 19.30 Uhr
Do 18.07.2019 19.30 Uhr

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