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Urlaub 2011, Teneriffa Tag 3

An diesem Morgen erwachte ich auch ohne Wecker früh und sah zum ersten Mal große Stücke blauen Himmels. Ich hatte mir für diesen Tag den Loro Parque vorgenommen und das Wetter war ideal dafür. Es gibt einen kostenlosen Mini-Train von der Strandpromenade zum Park und ich ergatterte gerade noch den letzten Platz im ersten, der fuhr. Es ging in halsbrecherischer Fahrt durch den Ort, auf dem Weg konnte ich das erste Mal den Teide sehen, oder zumindest was ich dafür gehalten habe, jedenfalls einen schneebedeckten Gipfel.

Der Park kostet 32 € Eintritt, das ist ziemlich viel, aber man darf auch nicht vergessen, dass es kein staatlicher oder städtischer Zoo ist und somit vermutlich nicht subventioniert wird. Neben unglaublich vielen Papageien-Arten gibt es auch Gorillas, Schimpansen und andere Affen, Raubtiere, ein Pinguinhaus, ein Aquarium und seit neuestem Otter. Die Tiere scheinen einigermaßen artgerecht gehalten zu werden, zumindest sind die Gehege geräumig und bieten Platz für die unterschiedlichsten Aktivitäten. Eine große Attraktion sind die verschiedenen Shows, Seelöwen, Delphine, Papageien und Orcas zeigen ihr Geschick und ihr Können. Dabei wird immer wieder betont, dass die Tiere, vor allem die Orcas, nie gezwungen werden und dass ein großes Vertrauen zwischen Trainer und Tier herrschen muss. Jedenfalls waren alle Shows sehr beeindruckend und wer hätte gedacht, dass mir ein Schauer über den Rücken läuft, wenn 15 große und kleine Papageien dicht über meinem Kopf kreisen, während ein Tenor „Nessun dorma“ schmettert? Im Aquarium gab es einen Wassertunnel, durch so was muss ich immer ganz schnell durch, sonst wird mir schlecht durch die Verzerrung, aber es war schon faszinierend, mal so einen Hai von ganz nah zu sehen und doch geschützt zu sein.

Besonders nett war, dass es ziemlich viel Nachwuchs gab, bei den Faultieren, bei den putzigen Erdmännchen und sogar bei den Jaguaren. Hier war eines schwarz wie die Mutter und eines gefleckt wie der unsichtbare Vater. Es gibt einen weißen Tiger, der später Besuch von einem normal gefärbten Artgenossen bekam, die beiden mochten sich aber wohl nicht sonderlich, da gab es ganz schon viel Geknurre.

Am Himmel zeigten sich zwar schon wieder dunkle Wolken, als ich den Park verließ, aber noch behielt die Sonne die Oberhand und so spazierte ich am Strand und durch die Stadt zurück zum Hotel. Auf dem Weg hinunter ans Wasser stieg mir ein Geruch in die Nase, der mich schlagartig in meine Kindheit zurückversetzte. So nach Meer und Gegrilltem roch es immer in den Restaurants in den Urlauben meiner frühesten Erinnerung. Als ich ungefähr vier war, machten wir Urlaub auf der Insel Krk. Wir wohnten in einem familiengeführten Hotel, dessen Besitzer meine Eltern über fünf Ecken kannten. Ich hatte eine eigenes Zimmer und fühlte mich wie eine Prinzessin. Meine Eltern liessen mich sogar für ein paar Tage allein bei Nada und Jerko, die in diesem Urlaub wie Großeltern zu mir waren. Wir sind auch später noch einmal dorthin gefahren, aber die beiden waren gestorben und es war einfach nicht mehr das Selbe.

Am einem Sandstrand kann man schon mal ins Grübeln kommen, wenn man zurückblickt und feststellt, dass die Fußspuren schon wieder vom Meer weggewaschen worden sind, über die eigene Vergänglichkeit und die Spuren, die wir in dieser Welt hinterlassen.

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