Die Liebe ist ein seltsames Spiel wusste schon Connie Francis in den Sechzigern. Tatsächlich war es aber früher mal anders, am Anbeginn der Zeit. Da waren alle Menschen die Hälfte eines Ganzen, kugelförmig, immer mit dem perfekt zu ihnen passenden Partner zusammengefügt. Sie waren glücklich, aber wie das so ist, wenn man alles hat, strebt man nach noch mehr. Sie wollten den Göttern nicht mehr huldigen, sondern gegen sie in den Krieg ziehen. Das konnten diese natürlich nicht zulassen und so trennten sie die Kugelwesen. Seitdem sind die Menschen auf der Suche nach dem perfekten Partner. Mancher findet ihn, wenn auch vielleicht nur auf Zeit, aber es gibt auch Menschen, die alleine bleiben.
Sehr frei nach Platons Das Gastmahl hat sich die Gärtnerplatz Jugend dem Thema Liebe angenommen. In sehr ausdrucksstarken Bilder erforschen sie die Spielarten Liebe im Laufe der Jahrhunderte von den Neandertalern über Tristan und Isolde, Cyrano de Bergerac, Othello bis in die Gegenwart. Das war manchmal witzig, oft nachdenklich machend und immer genau auf den Punkt.
Beeindruckend ist, dass die Jugendlichen das Stück selbst erarbeitet haben. Neben solistischen Einlagen gab es auch immer wieder tolle Ensembleszenen. Die Choreografie von Roberta Pisu und die Regie von Susanne Schemschies geben dem Abend Struktur, aber besonders bemerkenswert ist die Leistung der Mitglieder der Gärtnerplatz Jugend. Tolle Stimmen, sehr gute schauspielerische Leistung und eine unglaubliche Energie zeichnen diesen hervorragenden Abend aus. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man von einigen auch in Zukunft noch hören wird. Abgerundet wird der nachwirkende Abend durch das exzellente Licht von Jakob Bogensberger und die passenden Kostüme und die Bühne von Stephanie Thurmair. Andreas Partilla und Andreas Begert begleiten am Flügel zu Toneinspielungen und spielen auch manchmal selbst mit 😉
Leider gibt es nur zwei Vorstellungen, für heute Abend um 18 Uhr gibt es noch wenige Restkarten.
Platon Isabelle Braun
Zeus Benjamin Weygand
Hera / Toni Sofia Lainovic
Poseidon / Isolde Carlotta von Stetten
Hades / Michi Kilian Bohnensack
Aphrodite / Solosängerin Ella Römer
Athene / Waschweib Elena Bin
Bäuerin Julia Spieler
Nonne Anna Häuser
Solotänzerin / Solosängerin Ella Miner
Cyrano / Othello Teo Pop
Christian Alexander Wertmann
Roxanne Sophie Scherrieble
Frau Neandertal Salome Ortiz Obermayer
Taschentuch / Solotänzerin Saskia Wagner
Desdemona Nadine Kurschus
Jago / David Josef Roth
Emilia Neve Leonhardt
Alex Moritz Kühner
Lina Tabea Popp
Julia Mai Linh Nguyen
Steffi Ann-Kathrin Storfinger
Kugelmenschen Alle Beteiligten
Klavier Andreas Partilla, Andreas Begert
Musikalische Leitung Andreas Partilla
Regie Susanne Schemschies
Choreografie Roberta Pisu
Bühne / Kostüme Stephanie Thurmair
Licht Jakob Bogensperger
Videodesign Christian Gasteiger
Dramaturgie David Treffinger
Letzte Kommentare