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Nachtgedanken, ersatzbefriedigt

Heute musste ich den Theaterbesuch ausfallen lassen. Leider hatte ich mich im Frühjahr schon zur Delegierten unserer Wahlkreiskonferenz wählen lassen und meine, irgendwie konditioniert gekaufte, Karte habe ich verschenkt.

Gut, dass es Aufnahmen gibt. So kann ich mir doch meine wöchentliche Dosis “Liebe und Eifersucht” zuführen.

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Nachtgedanken, mitsummend

Heute Abend kam die Aufführung von “Liebe und Eifersucht” bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen im Radio. Zwischendurch kamen mir mal Zweifel, ob ich wirklich dort war. Ich konnte mich ja so wirklich an gar nichts erinnern. Aber es ist schön, an meinen Lieblingsstellen mitsummen zu können – und die Musik zukünftig auch außerhalb von Vorstellungen hören zu können. Wobei das nur eine Ergänzung ist, eine Aufführung kann es nicht ersetzen.

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Nachtgedanken, übernächtigt

Gestern war ich das erste Mal bei der “Langen Nacht der Museen“. 90 in ganz München haben sich beteiligt. Wir waren zu fünft und starteten  in der Neuen Pinakothek. Hier sollte das nächste Mal unbedingt angegeben werden das nur Abendhandtäschchen mit in die Ausstellung genommen werden dürfen. Nein, meine Handtasche war nicht größer als Din A 4. Oder jedenfalls nicht wesentlich. Ich hasse es, wenn ich meine Karte mangels weiterer Taschen in der Hand tragen muss und keine Taschentücher zur Hand habe. Dem Personal hier hat mans angemerkt, dass es ihnen keinen Spass gemacht hat. Ganz anders im Museum “Reich der Kristalle”. Mal abgesehen davon, dass sie schnuckeliger waren, die Stundenten hier waren voll engagiert, bereit, ihr Wissen weiterzugeben und dies in einer sehr sympathischen Art zu tun. Großes Kompliment an dieses Museum, toll was hier auf die Beine gestellt wurden. Das Publikum dankte es mit sehr regem Besuch. Die größte Enttäuschung war für mich das Theatermuseum. Abgesehen davon, dass ich irgendwie nicht realisiert habe, dass hier nur Sonderausstellungen laufen, was ganz klar mein Fehler war, war die “Führung” durch die Karl-Valentin-Ausstellung sehr kurz und beschränkte sich eher auf eine allgemeine Darstellung seiner Biografie. Wenigtens konnte ich hier am Ende noch ein Blatt mit den Ansprechpartner für die verschiedenen Archive ergattern. Danach ein kurzer Abstecher ins Nationalmuseum, mit der Tram weiter zum Isartor, hier ins Biermuseum, dann weiter zum Odeonsplatz, denn für 23.30 Uhr hatten wir eine der raren Karten für eine Führung durch die Sonderausstellung “Anatomie der Welt. Wissenschaft und Kunst auf dem Artemidor-Papyrus” im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst ergattert. Trotz der fortgeschritenen Stunde war es eine sehr interessante und informative Veranstaltung. Dieses Museum habe ich sicher nicht zum letzten Mal besucht, es bietet sich auch für einen Besuch in einer verlängerten Mittagspause geradezu an. Am Ende musste ich leider sehr schnell aufbrechen, denn offensichtlich hat man es nicht für nötig befunden, einen Sonderfahrplan für diese Nacht zu bestellen und so musste ich mich sputen, sonst hätte ich 1 Stunde 40 Minuten warten müssen. Die S-Bahn war so voll wie sonst nur zur Hauptverkehrszeit. Auch die Shuttlebusse waren meistens überfüllt, deswegen sind wir auch viel zu Fuß gegangen.

Mein Fazit: im nächsten Jahr bereite ich mich ein bisschen besser vor und dann machts noch mehr Spass. Natürlich kann man kein Museum ausführlich besichtigen, aber die Nacht ist auf jeden Fall geeignet, um Lust auf intensivere Beschäftigung zu machen.

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Nachtgedanken, bedacht

Per  Zufall bin ich auf der Homepage des amerikanischen Bass-Baritons Christian van Horn (CVH for friends) gelandet. Er veranstaltet regelmäßig Postcards Sundays, bei denen er selbstgestaltete Postkarten vorstellt, die man dann anfordern kann. Das habe ich getan. CVH singt nämlich ab Dezember in München an der Staatsoper, weswegen ich auch ausnahmsweise meinem Gärtner untreu werde.

Christian van Horn Postcard Sunday

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Lesestoff 2008 – 47

Gretchen – Ruth Berger

Gebundene Ausgabe: 459 Seiten
Verlag: Kindler (Juli 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 346340513X
ISBN-13: 978-3463405131
Größe: 21 x 13,6 x 3,8 cm

Kurzbeschreibung (von amazon)

Frankfurt im Jahr 1771. Die Dienstmagd Susann wird von ihrer eigenen Schwester bezichtigt, ihr Neugeborenes getötet zu haben. Im Römer beginnt der Prozess gegen sie. Und als Susann schließlich auf dem Rossmarkt enthauptet wird, ist unter den Zuschauern ein Bürgerssohn namens Johann Wolfgang Goethe. Susann wird sein Vorbild für Fausts Gretchen. Jetzt erzählt Ruth Berger ihre wahre Geschichte.

Über die Autorin:

Ruth Berger wurde 1967 in Kassel geboren und lebt heute als freie Autorin und Wissenschaftlerin in Frankfurt am Main.

Meine Meinung:

Der Roman ist in einer sehr eigentümlichen Sprache geschrieben, so kommt zum Beispiel ständig “das Mensch” vor, wenn von einer anderen Person, meistens Susann, gesprochen wird. Ob dies die reale Sprache zur damaligen Zeit widerspiegelt, kann ich nicht beurteilen, mir hat sie jedenfalls den Zugang zum Roman erheblich erschwert. Ich habe ihn dann auch nur “zwischendurch” gelesen und so doch gute zwei Monate dafür gebraucht. Erst am Schluß, bei der Schilderung der Geburt des Kindes und den anschließenden Geschehnissen, konnte mich die Erzählung richtig packen und dann hatte ich es auch zügig durchgelesen.

Hervorzuheben ist auf jeden Fall die Detailfülle, die das Leben im 18. Jahrhundert direkt im Kopf entstehen lässt und die Vorgeschichte zum Faust. Letztendlich doch ein positives Leseerlebnis.

Mein Fazit:

Es subt noch ein Buch von Ruth Berger und es rutscht nicht nach hinten im Stapel.

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Singspiel, leidenschaftlich

Am Ende dieser Spielzeit kann ich die Einführung und das Libretto auswendig, bestimmt. Nur die Aufführung selber birgt immer wieder Überraschungen. Heute habe ich von einem meiner zwei Lieblingsplätze in der ersten Reihe viele neue 😉 Details für mich entdeckt. Außerdem hat heute erstmals Eva Pons dirigiert.

Spontaner Applaus am Ende des Auftritts des Sängers, gerechtfertigt wie ich finde, das ist wirklich eine schöne Szene. Auch ansonsten herzlicher Applaus, viele positive Kommentare und jedem möchte ich sagen: macht es wie ich, sagt es weiter, dieses Stück ist wirklich liebenswert, mit schönen Melodien (natürlich geht mir jetzt “Liebe, Liebe, Deine Macht! nicht aus dem Kopf!) und einer tollen Ensembleleistung.

Leider kann ich nächste Woche nicht. Blöderweise habe ich mich zur Delegierten zur Bundeswahlkreiskonferenz wählen lassen. Meine im Tran gekaufte Karte habe ich einer Kollegin geschenkt. Ich bin mir sicher, dass es ihr gefällt. Und dann kann sie es weitererzählen. Glücklicherweise kommts am Sonntag im Radio. Dann muss ich nicht ganz so lange auf Entzug leben.

Liebe und Eifersucht

Die Schärpe und die Blume
Singspiel in drei Akten von E.T.A. Hoffmann
Libretto vom Komponisten nach der Übersetzung von August Wilhelm Schlegel nach Pedro Calderón de la Barca
Donnerstag, 23. Oktober 2008
19.30 – 22.15 Uhr

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Lesestoff 2008 – 46

Der Himmel aus Bronze: Die Steine des Gorr – Viola Alvarez

Gebundene Ausgabe: 446 Seiten
Verlag: Lübbe; Auflage: 1 (September 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785716192
ISBN-13: 978-3785716199
Größe: 20,4 x 12,8 x 4 cm

Kurzbeschreibung (von amazon)

Als im kältesten aller Winter in den Wäldern des Gorr fünfzehn tote Männer gefunden werden, geraten die Dorfbewohner in Panik. Die Toten, aufgereiht wie zerbrochen Zweige, sind unerklärlicherweise mit Eis überzogen und ihre Augen fehlen. Um mögliches Unheil abzuwenden, schickt der grausame Rhinn ausgerechnet den sechzehnjährigen Hayso, Wasser von der Quelle bei “Den Steinen” zu holen, einer geheimnisvollen Kultstätte. Ohne Hoffnung lebend zurückzukehren, macht sich Hayso auf den Weg. Er ist ein Außenseiter, elternlos und durch seine schlechten Augen beeinträchtigt. Durch ein ausgeklügeltes Zählsystem kommt er unversehrt bei “Den Steinen” an. Doch was er dort findet, ist weitaus rätselhafter als die fünfzehn toten Männer. Bald schon wird Hayso klar, dass er nicht zufällig hier ist: Er ist der Erwählte, der “Das Geheimnis des Himmels” finden muss, um es vor den Mächten des Bösen zu schützen …

Über die Autorin:

Link zur Homepage

Meine Meinung:

Viola Alvarez entführt uns in ihrem neuen Roman in die Bronzezeit. Da ich noch nie etwas aus der Bronzezeit gelesen habe, habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten, kein Empfinden für “Richtig” oder “Falsch”. Trotzdem habe ich immer das Gefühl einer Vergangenheit, wie sie gewesen sein könnte. Die Namen sind ungewohnt, aber einprägsam und die Handlung ist spannend und wie fast schon gewohnt bei Viola in einer wunderbaren Sprache erzählt.

Dies ist der erste Band einer Trilogie, ich nehme an, dass viele Fragen, die sich nach dem Lesen ergeben haben, in den Nachfolgebänden wie Puzzleteile an ihren Platz fallen werden. Fürs erste freue ich mich jedenfalls schon auf den nächsten Teil.

Mein Fazit:

Ungewohnt, aber sehr lesenswert.

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Ballett, märchenhaft

Ich bin ja eigentlich kein Ballettmensch. Wenn man es genau nimmt, habe ich, soweit ich mich momentan erinnern kann kann,  noch nie eins gesehen. Oder zumindest hat mich keines nachhaltig beeindruckt. War bisher nicht so meins. Insofern hatte ich heute doppelte, wenn nicht sogar dreifache Premiere.

Beim Theaterfest hatte ich ja schon einen Ausschnitt gesehen und die Musik zusammen mit dem Tanz hatten eine magische Wirkung. Als also meine Freundin mit Tochter gehen wollte und gerade noch drei Plätze zusammen frei waren, kaufte ich mir kurzerhand auch eine Karte. Später schloss sich dann noch meine zweite Freundin samt ebensolcher Tochter an.

Vor der Aufführung gab es eine Einführung, die sehr interessant war und ohne die wir vermutlich einen bestimmten Punkt später nur schwer verstanden hätten.

Das Bühnenbild ist sehr schön und schlicht, die Wüste wird anschaulich dargestellt. Die Kostüme sind toll, farbig, kindgerecht. Nur dem Fuchs, dem hätte ich zum besseren Verständnis Ohren oder einen Schwanz verpasst, die andere Person wäre meines Erachtens darunter auch noch zu erkennen gewesen. Tänzerisch hat es mir sehr gut gefallen, wobei die Schlange und die Rose neben dem kleinen Prinzen und dem Piloten besonders hervorstachen und auch mit tosendem Beifall bedacht wurden.

Die Musik hat sehr gut dazugepasst, es war wirklich faszinierend, wie sie die Darbietung auf der Bühne gleichzeitig gestützt und umhüllt hat.

Das Enzige, was mir gefehlt hat, war eine Pause. Auch wenn es insgesamt nur 75 Minuten dauert und sich auch keine Stelle richtig anbietet, für die Kinder war es meiner Meinung nach zu lang. Eine, wenn auch nur kurze, Unterbrechung mit etwas Bewegung schafft neue Aufmerksamkeit. Was im übrigen auch für die Erwachsenen gilt, die vor 15 Uhr schon Wein getrunken haben und dann in der Wärme und Dunkelheit des dritten Ranges Schwierigkeiten haben, aufmerksam zu bleiben.

Insgesamt eine gute neue Erfahrung, eine sehr schöne und kindgerechte Produktion, das war möglicherweise nicht die letzte Ballettvorstellung im Theater meines Vertrauens, die ich besuche.

Der kleine Prinz

Münchner Erstaufführung – FÜR DIE GANZE FAMILIE
Tanzstück nach LE PETIT PRINCE von Antoine de Saint-Exupéry (Editions Gallimard, 1946); Musik von Erik Satie in der Bearbeitung von Bernfried E.G. Pröve
Sonntag, 19. Oktober 2008
15.00 – 16.15 Uhr

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Nachtgedanken, messegeschädigt

Diese Woche stand im Zeichen der Bücher. Nach dem Forumstreffen letzten Samstag heute Buchmesse in Frankfurt. In Erinnerung werden mir sicher die ellenlangen Wege bleiben. Dachte ich am Mittag noch, die Laufbänder sind nur für Fußkranke, benutzte ich sie schon auf dem Rückweg von der sehr entlegenen Halle mit der englischsprachigen Literatur selbst. Hier habe ich übrigens mein erstes Leseexemplar abgestaubt. Rezension folgt zu gegebener Zeit. Bei der Lesung von Sebastian Fitzek traf ich noch andere nette Eulen und es wurde noch ein netter Nachmittag. Das Highlight des Tages war jedoch die zufällige Begegnung mit dem Autorenehepaar Corinna und Jörg Kastner auf dem Weg zum Bahnhof. Und jetzt sitze ich hier zwischen lauter Fußballfans in der Bahnhofskneipe und warte auf die Abfahrt meines Zuges. Ein schöner Tag!

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Singspiel, entzückend

Bevor ich 8 Tage auf Entzug gehe, musste ich natürlich heute Abend mein derzeitiges Lieblingsstück anschauen. Heute mal vom zweiten Rang gaaaaanz links, auch eine interessante Perspektive.

Wenn der Herzog singt:

Das Feu’r, im Schnee entzündet, musste frieren,
der Schnee, im Feu’r gefrierend, musste brennen

müssten Cloris eigentlich die Knie weich werden, das wäre eine normale Reaktion. Stattdessen läuft sie weiter Enrico hinterher. Eigentlich schon interessant, dass es schon zu Calderons Zeiten so war, dass manche immer das haben wollen, was sie nicht bekommen können.

Dagi fragt sich, warum der Herzog Enrico mit der Draisine umfährt. Ganz einfach: weil er es kann. Reine Machtdemonstration.

Langsam nähere ich mich dem Stück ein bisschen an und entdecke neue Details für mich. Heute zum Beispiel ein wirklich wunderschönes Holzbläser-Solo (Klarinette? Ich bin so ein furchtbarer musikalischer Laie) direkt vor der Arie des Enrico “Schütze mich, oh güt’ger Himmel” im dritten Aufzug.

Auf dem Heimweg, wenn ich mich nicht gerade in Na’ntukai befunden habe, gingen mir Liedfetzen im Kopf herum: dass auch Mädchen können schweigen – Liebe! Liebe! Deine Macht – ich ermord ihn – giftsprüh’nde Eifersucht. Das hält jetzt bestimmt wieder ein paar Tage an.

Für mich wieder ein sehr schöner Abend. Danke an alle, die ihn dazu gemacht haben.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Liebe und Eifersucht

Die Schärpe und die Blume
Singspiel in drei Akten von E.T.A. Hoffmann
Libretto vom Komponisten nach der Übersetzung von August Wilhelm Schlegel nach Pedro Calderón de la Barca
Freitag, 10. Oktober 2008
19.30 – 22.15 Uhr

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