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Alexander Franzen (Tobias »Sir Toby« Müller), Dagmar Hellberg (Rosemarie »Rosie« Murr),Gunnar Frietsch (Vinzenz Murr), Frances Lucey (Ulicia »Uschi« O Riagáin) © Jean-Marc Turmes
“Seine Ehefrau kann man sich nicht aussuchen”
Das war nur einer der vielen Sprüche, die das Herz heute lachen ließen.
Auf der Studiobühne wurde heute gefeiert. Eine Welturaufführung. Das kann man öfter im Gärtnerplatztheater erleben. Und doch war es heute etwas besonderes. Auch gefeiert wurde nämlich heute auch der 70. Geburtstag von Rosie. Das ist Rosemarie Murr, eine Musikerinlegende in Schwabing. Gelandet war ihre Band. Alle etwas wild, hatten sie doch ihre Zeit kurz nach 68. Da sind Konflikte mit den Nachgeborenen vorprogrammiert. Und so stießen unterschiedliche Lebenseinstellungen aufeinander. Das gibt Konflikte, aber fast alle waren trotzt der Verwundungen zum Schluss irgendwie glücklicher.
Ungewohnt war dieser Abend trotzdem. So viel Sprach-Schauspiel wie heute habe ich hier noch nicht erlebt. Dieses Cross Over zeigte, welch wunderbaren Künstler:innen das Haus hat. Heute vor allen eine großartige Dagmar Hellberg. Aber auch alle anderen lebten ihre Rollen. Ich bin tief bewegt und glücklich nach diesem Abend.
Armin Kahl (Stefan Murr), Dagmar Hellberg (Rosemarie »Rosie« Murr)© Jean-Marc Turmes BESETZUNG
Musikalische Leitung Andreas Partilla
Regie Nicole Claudia Weber
Choreografie Rita Barão Soares
→ Weiterlesen Premiere Rockin’ Rosie, 09.12.2022, Gärtnerplatztheater
Jüngst veröffentlichte ich noch das Interview mit dem Schauspieler und Autor Rüdiger Bach zur anstehenden Premiere seines neuen Bühnentheaters „Holger F.“ sowie der Veröffentlichung seines Mutmach-Buches „Nimm dich selbst bei der Hand“ – ein nützlicher Ratgeber für Schauspieler, und solche die es werden wollen für Jung und Alt. Hier geht es zum Interview.
Nun war es schon so weit: Mit einer Pressekarte ausgestattet machte ich mich auf den Weg zum Kleinen Theater Haar, eine Kulturbühne in einem gepflegten Jugendstilhaus, welches auf dem Gelände des Isar-Amper-Klinikums als Hotspot für Schauspiel, Kabarett und Musikveranstaltungen errichtet wurde. Nach kurzem, freundlichem Empfang durch den Intendanten Matthias Riedel-Rüppel wurden wir in den Saal gebeten. Die ursprüngliche Kinobestuhlung wurde aufgehoben, stattdessen wurde kurzerhand eine freie Platzwahl in Varieté-Bestuhlung, sprich Sitzgruppen mit vier Stühlen plus kleinen Tisch, arrangiert. Wunderbar – keine Scheu zeigen und gleich ganz nach vorne war hier die Devise.
Sobald die Platzierung abgeschlossen und das erste Getränk des Abends dargereicht wurde, konnte man bereits die ersten Eindrücke des Bühnenbilds sammeln. Auf den Einsatz des Vorhangs wurde ganz bewusst verzichtet, stattdessen kann man sich bereits in die Situation einfühlen. Auf der Bühne wurde mit einem minimalistischem Potpourri an Gegenständen, die so typisch für jede Wohnungsauflösung
→ Weiterlesen Rüdiger Bach ist HOLGER – Ein Nachbericht zur Premiere vom 01. Oktober 2021
©️Beate Kellmann
Ein brandneues Bühnenprogramm mitsamt professioneller CD und eine Buchpremiere in kürzester Zeit? Wer ist dieser Rüdiger Bach, der so umtriebig im Kulturbereich das große Rad dreht während die Welt sich bis vor kurzem noch in einer Schockstarre befand? Ich war neugierig und habe mich mit Rüdiger getroffen um mit ihm über Anstehendes, Vergangenes, Vergnügliches und Trauriges sprechen.
Hallo Rüdiger, vielen Dank für die Möglichkeit Dich interviewen zu dürfen.
Ja, da danke ich aber auch Dir für die tolle Möglichkeit für mich, eben auch durch New Star Media, dass solche Dinge möglich sind. Also danke auch für die Einladung.
Sehr gerne. Fangen wir doch mit etwas Seichtem an: Wie kommt denn ein Badener nach Bayern? Und sag jetzt nicht mit dem ICE!
(lacht) Das ist eine sehr gute Frage. Das lag daran, dass ich auf die Bühne wollte seit ich klein war. Und in meiner Heimat in Karlsruhe war ich dann auf der Badischen Schauspielschule, aber nach zwei Jahren dachte ich mir, dass das nicht so ganz das ist was ich mir wünsche und ich brauche noch mehr Vielfalt, auch für meine Rollen und um damit zu arbeiten obwohl ich damals auch
→ Weiterlesen Interview mit Rüdiger Bach
Nach zaghaften Versuchen Theater in Coronazeiten möglich zu machen, startete jetzt die neue Spielzeit mit bekannten Inszenierungen in angepassten Fassungen. Wie wirkte es auf mich? Eine kurze Rückblick auf die ersten zweieinhalb Wochen.
1. Akt – Die Zauberflöte
Spielzeitpause vorbei, wieder inszenierte Vorstellungen. Trotzdem eine traurige Sache. Anstatt 3 Stunden Ablenkung von der Pandemie gab es den Tanz um sie herum. Der Zauberflöte wurde der Zauber genommen. Das Bühnenbild verschwand, Flöte und Glockenspiel kamen vom Himmel, Papageno hat sich das Knebelschloss selbst verpassen und entfernen müssen. So ging es immer weiter. Jeder entfernte sich von jedem. Notwendig, aber nicht gut fürs Abschalten vom Alltag, was ich gern im Theater mache. Es bleibt aber ein wunderbarer Genuss für die Ohren und wenn man jeden auf der Bühne allein betrachtet, dann kann man mit viel Mühe an jeder Sängerin und jedem Sänger noch viel Vergnügen haben. Jetzt heißt es warten auf den Bus. Wer entfernt sich da von wem?
2. Akt – Priscilla, Königin der Wüste
Auf zum Wüstentripp… Hipp, hipp… Mit dem Bus durch Australien. Auch der Königin der Wüste, Priscilla, hat Corona ein paar Zacken aus der Krone gebrochen. Trotzdem ist der Spaß nicht verloren gegangen. Bühnenbild, Auftritte und
→ Weiterlesen Mein Spielzeitstart am Gärtnerplatztheater
Die letzte fünf Jahre – Bühne @Michaela Karner
Wie viele andere Veranstalter mussten auch die Bad Hersfelder Festspiele ihr ursprünglich geplantes Programm (in diesem Fall sollte sogar das 70-jährige Jubiläum der Festspiele gefeiert werden) auf das kommende Jahr verschieben. Unter dem Motto “Ein anderer Sommer” wird nun ein alternativer Spielplan präsentiert, der alles andere als eine Notlösung ist. Verschiedenste kleine Programme, Open-Air und unter Berücksichtigung aller Auflagen werden an fünf Wochenenden im Juli und August in der Stiftsruine und in der gesamten Stadt gezeigt. Eins dieser besonderen Schmankerl war das Kammermusical Die letzten fünf Jahre, das an nur drei Abenden vom 31.07. bis 02.08.2020 in der Stiftsruine gespielt wurde. Unter der Regie von Gil Mehmert bringen Bettina Mönch und Armin Kahl eine berührende Liebes- und Trennungs-Geschichte auf die Bühne. Drei Namen, die auch am Münchner Gärtnerplatztheater bekannt sind (u.a. führte Gil Mehmert bei Priscilla Regie; Bettina Mönch und Armin Kahl standen in Jesus Christ Superstar bereits zusammen auf der Bühne). Ein wunderbarer Grund für einen Wochenend-Trip in die beschauliche hessische Kurstadt Bad Hersfeld!
Die Erzählstruktur gibt dem Kammermusical Die letzten fünf Jahre von Jason Robert Brown seinen besonderen Charme: Während Jamies Blick auf die Beziehung chronologisch verläuft,
→ Weiterlesen Die letzten fünf Jahre, Bad Hersfelder Festspiele, 01.08.2020
Chris KolonkoFoto ©Adrian Mußner
Ein Bericht von Marina Kolmeder und Adrian Mußner
MK: Wenn auch klein ist das Hofspielhaus wohl eine der vielfältigsten Kultureinrichtungen Münchens. Von Sprechtheater, Musicals, Poetry Slam bis Operetten – es gibt kaum etwas, das man nicht auf diese kleine Bühne bringen könnte. In der vergangenen Woche war schließlich etwas für mich völlig Neues auf dem Programm: die neue Show des bekannten Travestiekünstlers Chris Kolonko.
AM: Dieser ist Sänger, Entertainer, Travestiestar und Varietélegende. Vom gebürtigen Augsburger las man zuletzt in München von seiner Tributeshow „Marlene – The Concert of her Life“ in den Feuilletonspalten. Seitdem lag sein Fokus vermehrt auf dem Erstellen eigener Showkonzepte. So wurde schließlich der Augsburger Spiegelpalast ins Leben gerufen, der bereits in der zweiten Saison seine Gäste mit Dinner-Shows beglückt.
Aus meinen bisherigen Besuchen im Hofspielhaus weiß ich bereits: die Plätze sind begrenzt. Eine kleine Bühne, ein kleiner Zuschauerraum, ein noch kleinerer Innenhof für Inszenierungen im Sommer. Später erfahren wir, dass Chris wohl ähnliche Gedanken hatte, als er das erste Mal die Treppe hinunter zum rustikal bestückten Saal beschritt. Zitat: „Mein Keller ist größer – und hat mehr Charme.“
MK: Trotzdem lässt sich Kolonko von den beengten Verhältnissen nicht
→ Weiterlesen Premiere “CHRIS Kolonko – So wie jetzt”, Hofspielhaus, 12.02.2020
Foto: Christian POGO Zach
Es ist wieder Zeit für einen Opern-Klassiker im Gärtnerplatztheater. Mit Giuseppe Verdis Rigoletto feierte am vergangenen Donnerstag eine der meistgespielten Opern der letzten eineinhalb Jahrhunderte seine fulminante Premiere.
Regie führte Herbert Föttinger, von dem auch die Inszenierung von Don Giovanni stammt, die seit der Umbauzeit bereits im Repertoire des Theaters sehr erfolgreich verankert ist. Auf den ersten Blick fallen durchaus Parallelen auf: ein Mann außerhalb der gesellschaftlichen Gesetze, der sich gerne mit Frauen und Drogen vergnügt und dem die Frauen kaum Widerstand entgegen bringen; eine vielfach einsetzbare Drehbühne; Herren in schicken Anzügen und leicht bekleidete Damen. Natürlich bietet sich der Vergleich zwischen Don Giovanni und dem Herzog von Mantua durchaus an. Föttingers Inszenierung ist optisch und auch in den Übertiteln in die heutige Zeit geholt, die modernste Referenz an die Moderne ist jedoch wohl Rigolettos erstes Kostüm als der Comicschurke Joker. Zugegebenermaßen habe ich mit solch einem prägnanten Element der Popkultur, das man derzeit des Öfteren in Opern sieht (z.B. bei Fidelio in der Bayerischen
Staatsoper und Don Giovanni in der Komischen Oper), ein wenig meine Schwierigkeiten. Als begeisterter Comic-Leser verbinde ich den Joker mit einem gewissenlosen Psychopathen. Rigoletto ist zwar in Föttingers Inszenierung
→ Weiterlesen Premiere Rigoletto, Staatstheater am Gärtnerplatz, 30.01.2020
© Hanser Literaturverlage
Die Lesung fand ausnahmsweise nicht im Literaturhaus statt, dort wären nicht genügend Plätze gewesen, sondern im ausverkauften Schauspielhaus. Zu Beginn stellte Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhauses, sehr enthusiastisch Rafik Schami und sein neustes Buch Die geheime Mission des Kardinals vor, in dem man die Kräfte des Herzens, viel über Religion und auch den Schmerz des Exilanten finden könne. In seinen Augen gibt es wenige größere Friedensstifter als Rafik Schami.
Dann betrat Rafik Schami für die nächsten knapp zwei Stunden die Bühne und verlieh seiner Begeisterung über die Betreuung durch das Literaturhaus und das ausverkaufte Schauspielhaus Ausdruck. Es sei für ihn eine große Ehre und er freue sich über ein so großes Publikum während es für sein Heimatland eine traurige Zeit sei. Er gehe davon aus, dass viele im Publikum das Buch dank des ARD Radiofestivals im Sommer kennen würden. Dort sei das Buch in 40 Nächten ungekürzt gesendet worden, zu seiner großen Freude.
Heute Abend wolle er mit dem Publikum einen Spaziergang durch das Buch machen. Normalerweise würde er beim Geschichten erzählen von A bis Z gehen, heute jedoch ausnahmsweise nur von A bis W und vielleicht noch ein Zipfelchen von Z erzählen. X
→ Weiterlesen Lesung Rafik Schami, 30.01.2020, Schauspielhaus Frankfurt
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